Gegen Viertel vor Zehn kommt Mitchs bewährte deutsche Begleitband Engerling auf die Bühne, gefolgt von dem sehr entspannten Mitch Ryder himself. Mitch Ryder in Chemnitz, Quelle: WikipediaLangsame Bewegungen, Sonnenbrille und Hut (wie auf dem Foto vom Konzert in Chemnitz; Quelle: Wikipedia) lassen den Coolness-Faktor sofort auf 100% schnellen. Doch die langsamen Bewegungen täuschen: Vom ersten Moment an sind Band und Sänger mit voller Power dabei.

Die Set list enthält neben den zu erwartenden Songs des neuen Albums und einer Menge Klassiker für mich auch ein paar Überraschungen. Zu den Klassikern gehören an diesem Abend »Ain't nobody White (can sing the Blues)« , »Red Scar Eyes« und »War« . Am Nachmittag hatte ich mit meinen Kollegen noch fast gewettet, dass Mitch keine Songs aus der Detroit-Wheels-Zeit spielen würde. Doch mit der (frei zitierten) Einleitung »Das einzig Gute am folgenden Song ist, dass er mein erster Hit in den USA war« (meint er das wörtlich?) spielt er »Jenny take a Ride« . Des Weiteren hat er den Opener des legendären Rockpalasts aus dem Jahre 1979 gespielt: Long Hard Road. Ich habe das Konzert damals nur am Fernseher verfolgt und war gebannt. Und wie damals in der Grugahalle beenden Mitch Ryder und Engerling das Konzert mit einer fulminanten »Soul Kitchen« von den Doors. Und auch wenn Mitch das Lied als Abschluss ankündigt, glaubt ihm jeder im ausverkauften Bluesclub wenn er singt »I really want to stay here — All night, all night, all night.«